Vom Meditieren, Schweigen und Fasten

3 Tage, 6 Meditationen, 4 Mahlzeiten und 2 Powernaps später ist es Zeit ein kleines Fazit zu ziehen. Was habe ich gemacht? Ich war das erste Mal in meinem Leben in einem Meditationsretreat im Dschungel von Thailand.

Im PaPae Meditationsretreat im Norden des Landes durfte ich meine ersten Erfahrungen im stillen Meditieren erhalten, im Intervallfasten- es wurde nur zwischen 8 und 12 gegessen- also 20 Stunden lang gefastet, und im Schweigen. Ja Du hast richtig gelesen! Im Schweigen. Das heisst ich hab einfach mal über 24 Stunden lang die Klappe gehalten ????

Wie war es? Ich muss sagen, es war wunderschön, einmalig, sehr friedlich und entschleunigend und eine einzigartige Erfahrung. Umgeben von Nichts ausser Natur fällt es einem, um einiges leichter den Kopf leer zu machen und sich einfach nur auf das Hier und Jetzt zu konzentrieren.

Unser Tag begann um 5.30 mit der ersten Meditation gefolgt von Chanting mit den Mönchen. So lässt es sich wirklich wahnsinnig schön in den Tag starten- danach begleiteten wir die Mönche in das nächst Dorf, um dort Spenden zu sammeln- die vor allem aus Lebensmittel bestanden. Dafür erhielten die Menschen einen Segen von den Mönchen.

Wieder zurück im Retreat gab es erstmal Frühstück, das sich wirklich sehen lassen konnte. An meinem 2. Tag entschied ich mich dafür zu schweigen. Das heisst, ich habe einen Tag lang mit niemanden gesprochen. Nur über Augenkontakt und Handgesten wurde kommuniziert. Dementsprechend habe ich mich aber an diesem Tag auch ziemlich zurückgezogen. Es macht einfach nicht so viel Spaß unter Menschen zu sein, wenn man nicht mit ihnen kommuniziert. Trotz allem hatte ich immer das Gefühl ein Teil der Gruppe zu sein. Es war so schön zu sehen, dass die anderen Teilnehmer trotzdem versuchten mit dir in einen liebevollen Kontakt zu treten. Wenn du so ruhig bist, nimmst du die kleinen Gesten, die Gespräche zwischen anderen und Deine Umgebung viel besser war. Ich entschleunigte mich selbst, weil ich einfach genug Zeit hatte. Ich habe an diesem Tag natürlich nur meine eigenen Entscheidungen getroffen, weil ich ja sowieso mit niemanden sprechen konnte/wollte.

Um 10 gab es noch mal eine wunderschöne Meditation und abends dann als es Dunkel war noch mal eine inkl Chanting.

Anfangs kam ich mir schon etwas komisch vor- vor allem weil du sofort die Gepflogenheiten annehmen sollst, die du aber noch gar nicht kennst. Wann verbeugst Du Dich? Wie kommunizierst du mit einem Mönch? Wie schaffst Du es generell mal eine Stunde still zu sitzen und deinen Geist frei zu bekommen?

Der 3. Tag, als ich dann wieder sprach, war ebenfalls wunderbar. Es kamen sehr viele Menschen auf mich zu, und haben nachgefragt, wie es denn gestern so war. Einige umarmten mich mal so…. (ich muss wohl eine angenehme Ausstrahlung haben; oder sie haben gemerkt, dass ich Umarmungen liebe ???? ); andere sagten, dass es schön sei meine Stimme kennenzulernen. So wurde ich aus der großen schweigenden Unbekannten plötzlich die Mimi die ich bin. Ich konnte an diesem Tag noch mal in den Austausch mit besonderen und spannenden Menschen von überall aus der Welt gehen. Ich empfand einfach nur Glück und Dankbarkeit den ganzen Tag und erlebte die Momente wirklich sehr bewusst. Ausserdem hatte ich auch ein tolles Gespräch mit einem Mönch, das mich einfach berührt, und mir wieder klar gemacht hat, dass wir einfach alle nur Menschen mit einer Geschichte sind…

Ich muss ganz ehrlich sagen, es war eine wunderschöne Erfahrung. Ich hatte Glück… .in den letzten Wochen und Monaten habe ich zu Hause schon sehr viel „in mir aufgeräumt“ und so konnte ich diese Zeit wirklich einfach nur genießen. Ich kann schon seit längerem ohne Probleme allein und mit mir sein. Ich habe schon sehr viele inneren Widerstände aufgelöst und so kam es bei mir zu keinen Gefühlsausbrüchen oder sonstigem. Es war einfach nur schön, und ich konnte es bewusst genießen.

Was mir aber gelungen ist, dafür bin ich auch sehr dankbar, dass ich noch klarer in meinem Kopf wurde, dass ich noch klarer meinen Weg gesehen habe, den ich gehen will. Meine Themen waren mehr beruflicher Natur. Wie kann ich meinen Klienten und meinen Mitmenschen optimal beiseite stehen, dass es ihnen den maximalen Erfolg gibt und ich vollkommenin meinem Element bin. Ich habe eine weitere Antwort gefunden, und auf die freu ich mich total.

An meinem Schweigetag setzte ich mich abends noch mal hin, und arbeitete mit sehr viel Klarheit weiter an meinen Projekten und ich freue mich total, wenn ich Dir davon erzählen kann.

Aber das ein anderes Mal.

Fazit: Es war eine einmalige Gelegenheit für mich ein bisschen in die Lehren des Buddhismus einzutauchen, mit Mönchen zu leben und inmitten der Natur mehr in mich selbst hineinzuhören, meine Intuition wahrzunehmen und zu entschleunigen. Ich kann es auf jeden Fall nur weiterempfehlen für jeden, der mal etwas ganz was anders erleben möchte. Der bereit ist, eventuell ein bisschen an seine mentalen oder auch körperlichen (durch das Sitzen) Grenzen zu stoßen, während er sich mitten im Grünen voll und ganz verbunden fühlen und ein bisschen mehr zu selbst finden kann.

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